Hawaii - wirklich ein Surfparadies?

Honolulu, Maui, Kauai, Waikiki, Hawaii, ... diese Namen lösen bei uns unwillkürlich Urlaubsträume aus und klingen auch eingeschworenen Surfern paradiesisch in den Ohren nach, doch was auf Hawaii Volkssport ist und mehr als meisterlich betrieben wird, kann dort auch nicht immer gleich gut und vor allem gleich gefahrenlos erlernt werden. Die Rede ist natürlich vom Wellenreiten und insbesondere vom Wellenreiten lernen.

Klischee und RealitätWellenreiten Lernen auf Hawaii ist schwierig

Traumhafte Strände soweit das Auge reicht, die findet man auf den hawaiischen Inseln tatsächlich, doch was fehlt in diesem Klischeebild Hawaiis noch? Na klar... der Surfer auf seiner Welle, respektive die Surferin im Baströckchen, mit Hibiskusblüte im Haar. So schön das Surfen auf Hawaii in der Werbung aussehen mag, so wenig entspricht es häufig der Tatsache. Hawaii liegt weit draußen im pazifischen Ozean und ist den heran rollenden Wassermassen schonungslos ausgesetzt. Monsterwellen sind vor allem in der Wintersaison keine Seltenheit und können, gemeinsam mit unberechenbaren Strömungen für ahnungslose Touristen schnell zur Lebensgefahr werden. Nicht umsonst werden die Surfstrände Hawaiis mit äußerster Achtsamkeit von professionellen Lifeguards überwacht, die übrigens sehr sehr ärgerlich werden können, wenn man sie dazu herausfordert, ihr eigenes Leben dabei zu riskieren, einen zu retten.

Hawaii ist nicht das Mittelmeer

Sich mal schnell ein Brett unter den Arm zu klemmen und in die Wellen des berühmten Northshores auf Oahu zu werfen, hört sich lässig an, doch ist in Wirklichkeit genau das Gegenteil: fahrlässig! Für unerfahrene oder auch sehr erfahrene aber nicht ortskundige Surfer kann die Idee, am pumpenden Northshore surfen zu gehen schnell zur letzten ihres Lebens werden. Besonders zur Winterzeit erblühen die Riffe im Norden Oahus zu einem ganz eigenen Leben. Meterhohe Wassermassen brechen hohl über messerscharfe Riffkanten hinweg und reißen dabei gnadenlos alles in Stücke, was ihnen in die Quere kommt. Und auch der Shorebreak im Süden von Oahu (z.B. am "Sandy Beach") kann einem ahnungslosen Schwimmer zum Genickbruch verhelfen. Die Wellen Hawaiis haben es in sich und wollen nicht ohne Grunde nur von dem gezähmt werden, der auch in ihnen aufgewachsen ist. Hawaii kann für Surfer sehr gefährlich sein

Besser zuschauen

An Orten wie dem weltberühmten Northshore oder um die Ecke in "Waimea Bay" heißt es für unerfahrene Surfer also "besser zuschauen" und das lohnt sich wahrlich, denn vom Strand aus ist man auf Oahu tatsächlich nur wenige Meter von der Riffkante entfernt und kann direkt miterleben, wie Weltklasse-Surfer waghalsig in meterhohe Tubes ziehen. Beachtet man einmal aufmerksam, wie und mit welchem Material diese Meister ihres Fachs das Wasser betreten, fällt schnell auf: sie kennen die unglaublich rasanten Strömungen oft besser als ihren Weg nach Hause und verwenden Surfbretter, die speziell für derart monströse Wellen gebaut sind, sogenannte "Guns". 

Surfen Lernen auf Hawaii

Nun ist man aber einmal auf einer der hawaiischen Inseln (oder macht gar einen Trip über mehrere dieser Naturwunder) und will es wirklich mal mit dem Surfen Lernen versuchen. In diesem Fall sind Strände wie der Stadtstrand von Honolulu ("Waikiki Beach") eine bessere Lösung, denn hier hat es Sanduntergrund und meist wesentlich sanftere und deutlich kleinere Wellen als im Norden (zumindest in der beliebtesten Reisesaison im Winter). Doch alles hat seinen Preis und so muss man in Waikiki beispielsweise mit Hunderten von anderen Surfern im Wasser auskommen. So ist es keine Seltenheit, dass 10 oder mehr Surfer die gleiche Welle anpaddeln und es zu Karambolagen kommt... alles andere ls paradiesische Verhältnisse. Surfen Lernen auf Hawaii ist keine leichte Sache

Mit einer Surfschule Surfen Lernen

Zum Wellenreiten lernen auf Hawaii hält man sich am besten an eine Surfschule vor Ort, denn diese bringt ihre Schüler zu den Surfspots mit den tagesaktuell besten Wellen für das jeweilige Kursniveau. Davon, einfach auf eigene Faust an einem unbekannten Strand ins Wasser zu springen, sollte man, insbesondere auf Hawaii absehen, denn selbst wenn keine Riesenwellen in Sicht sind, können sich Strömungsverhältnisse rasant schnell verändern und auch so mancher Meeresbewohner hat es nicht immer gern, wenn man in seinem Revier herum surft. Für fortgeschrittene Surfer lohnt sich in jedem Fall ein "Surfguiding", denn um auf eigene Faust Surfen zu gehen, kennt man die örtlichen Gefahren meist zu wenig. Mit einer Surfschule ist man meist sehr gut aufgehoben, lernt vieles über die Gegend und Menschen und hat gemeinsam meist auch wesentlich mehr Spaß beim Wellenreiten lernen.

Inselvielfalt

Man muss nicht unbedingt auf Oahu Surfen Lernen, auch die anderen hawaiischen Inseln bieten erstklassige Surfreviere. Doch auch hier gilt, sich mit den örtlichen Gegebenheiten auseinanderzusetzen. Vom Land aus sehen Wellen oft wesentlich kleiner aus als später im Wasser, Riffe sind meist nicht mit dem bloßen Auge sichtbar, bis man sie schmerzhaft zu spüren bekommt und bewachte Strände sind dies nicht ohne Grund. Achtet auf Strandsperrungen aufgrund von Haien oder Verschmutzungen und informiert Euch stets bei den Lifeguards über Strömungen und Untergrund bevor Ihr der Mutter unter allen Surfsports Eure Ehre erteilt.

Surfen auf Hawaii kann äußerst trügerisch sein, ein Paradies ist es aber trotzdem!