Wellenreiten lernen: Welcher Wetsuit ist der Richtige?

Das Wellenreiten Lernen macht riesigen Spaß und schon bald ist es soweit, dass man sich einen eigenen Wetsuit zulegen möchte. Zwar verleihen praktisch alle Surfschulen Neoprenanzüge, doch die Leihanzüge passen nicht immer ideal, sind oft schon etwas ausgeleiert oder genügen den eigenen hygienischen Ansprüchen nicht. Ein eigener Wetsuit muss zum also zum Wellenreiten Lernen her. Doch auf was sollte man beim Kauf eines Neoprenazuges eigentlich achten?

Material

Wellenreiten lernen mit eigenem WetsuitGenauso wie man sich Papier, Besteck oder gar Zahnseide in unterschiedlicher Qualität kaufen kann, so unterscheiden sich auch Neoprenanzüge stark in der Materialqualität. Während ein günstiger Anzug aus dem Sportdiscounter (oder mancherorts sogar Supermarkt) recht viel Wasser ins Innere lässt, lediglich über einfache Nähte verfügt und häufig relativ schnell ausleiert oder durch Lagerung brüchig wird, besitzen hochwertige Neoprenanzüge tendenziell eine bessere Haltbarkeit und im Idealfall auch Strapazierfähigkeit. Sie lassen Wasser nur bedingt ins Innere, halten anständig warm und besitzen meist ordentlich verarbeitete, doppelte Nähte, die zudem verklebt und mit einer Gummischicht überzogen sein können. So findet im Anzug weniger Wasseraustausch statt und man bleibt länger warm. Die Materialflexibilität (Dehnbarkeit des Neoprens) spielt bei der Wahl des richtigen Wetsuits ebenfalls eine große Rolle, wobei zu beachten ist, dass ein sehr dehnfähiger Anzug zwar große Flexibilität, leichtes Anziehen und einen hohen Tragekomfort gewährleistet, sich diese Flexibilität aber auch in einer geringeren Haltbarkeit des Materials niederschlägt. Gerade stark beanspruchte Partien wie der Schulterbereich werden bei Anzügen der oberen Preisklasse reltiv schnell dünn und löchrig.

surfen lernen im eigenen wetsuitDicke

Die Dicke wird bei Neoprenanzügen in Millimeter angegeben. Ein 3/2 mm Wetsuit ist ein Anzug, der an gewissen Stellen über 3 mm dickes Material und an anderen Stellen über 2 mm dickes Material verfügt. Meist findet sich das dickere Material im Torsobereich (dort wo der Körper die meiste Wärme produziert und verlieren kann) und das dünnere Material an Armen und Beinen, bzw. im Achsel und Schrittbereich (wo man am meisten Flexibilität benötigt). Ein Anzug mit einer Dicke von 5/4/3 mm verfügt meist über einen 5 mm dicken Torso, 4 mm dicke Arm- und Beinpartien und 3 mm dicke Schritt- und Achselpartien. Generell entscheiden Wasser- und Lufttemperatur sowie die eigene Kälteempfindlichkeit darüber, wie dick der Wetsuit ausfallen sollte. In Europa kommt man beim Wellenreiten lernen die meiste Zeit mit einem 3/2 mm Anzug aus. Im Winter braucht man aber auch hier einen 4/3 und unter Umständen auch Haube, Booties und Handschuhe. Anzüge mit 2 mm oder weniger eignen sich für warmes bis mäßiges Wasser und dienen auch hervorragend als Sonnenschutz.

Größen

Die meisten Hersteller von Neoprenanzügen bieten mittlerweile nicht mehr nur die üblichen Größen S, M, L, XL, etc., sondern auch Zwischengrößen, die auf individuelle Körpermaße eingehen (z.B. SmallTall für einen schmalen aber besonders langen Anzug). Wichtig ist, dass man die Anzüge wirklich anprobiert, denn wenn einem bei Hersteller X die Größe LS passt, heißt das noch lange nicht, dass es bei Hersteller Y genauso ist. Jede Marke fällt nicht nur in ihrer Größe, sondern auch im Schnitt ein wenig anders aus und so kann es durchaus sein, dass ihr eine Marke findet, in der Euch keine einzige Größe gut passt. Vergleichen und probieren ist deshalb enorm wichtig. Frauen finden für ihre weiblichen Kurven meist eigene Modelle, wobei die Auswahl hier leider nicht so groß ist wie bei den Herren. Auch für Kinder bieten die meisten Surfmarken mittlerweile sehr hochwertige Modelle an. Für den Sommer eigenen sich auch Anzüge mit kurzen Armen oder Beinen, die man "Shorties" nennt.

Tipp: Achtet bitte darauf, dass Ihr Euch wirklich einen Neoprenanzug speziell fürs Wellenreiten kauft. Ein Tauchanzug mit Reißverschluss auf der Brust und kaum Beweglichkeit im Schulterbereich eignet sich nicht wirklich fürs Surfen Lernen.

Sitzt er richtig?Wellenreiten lernen mit passendem Neoprenanzug

Auch wenn es Euch am Anfang etwas unangenehm erscheinen mag, ein Neoprenanzug muss eng anliegen und darf keinesfalls schlackern oder Falten werfen. Natürlich solltet Ihr im geschlossenen Anzug noch gut atmen und vor allem die Arme ohne Behinderung heben können. Im Vergleich zu einem Baumwollshirt geht ein Neoprenanzug nicht ein (bitte nicht in der Waschmaschine waschen!), sondern wird, wie eine Jeans, im Laufe der Nutzung tendenziell eher ein wenig weiter. Das ist zwar kein Grund einen Anzug zu klein zu kaufen, dennoch sollte man darauf achten, dass der Anzug stramm sitzt. Unter den Achseln oder im Lendenbereich sollte keine Luft stehen, der Anzug sollte am gesamten Körper eng anliegen. Falls das nicht der Fall ist, probiert definitiv eine andere Größe, ein anderes Modelloder eine andere Marke aus. Hier existieren enorm große Unterschiede. Ob man den Verschluss für seinen Anzug übrigens auf der Brust oder am Rücken findet, ist ziemlich egal. Hochwertige Anzüge haben meist einen Verschluss auf der Brust, der vom Tragekomfort etwas angenehmer ausfällt als der Reißverschluss im Rücken. 

Tipp: Wetsuits kaufen sich am besten in der kühleren Jahreszeit, denn wenn man mehrere Anzüge anprobieren will und es im Geschäft 30 Grad hat, geht man spätestens nach dem zweiten Anzugwechsel vor Hitze ein.

Unterm Strich solltet Ihr Euch in Eurem zukünftigen Anzug wirklich wohl fühlen, denn Ihr wollt beim Wellenreiten Lernen schließlich viel Zeit im Wasser verbringen und zwar ohne dass es irgendwo zwickt oder drückt. Investiert deshalb also lieber ein wenig mehr und nehmt Euch vor allem Zeit für die Auswahl.